Bundestagskandidat Moritz Müller (Bündnis 90/DIE GRÜNEN) steht hinter dem Votum seiner Partei, die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare zu öffnen. „Wäre ich Bundestagsabgeordneter, würde ich der Ehe für alle aus voller Überzeugung zustimmen. Die Form der Liebe darf nicht darüber entscheiden, welche Rechte Menschen haben. Es ist lebensfremd und reaktionär, sich gegen eine Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Paare auszusprechen“, so Müller.
Dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit ihrem Vorstoß den Grünen ein Thema weggenommen hat, findet Müller nicht: „Uns geht es darum, Inhalte umzusetzen. Darum freuen wir uns, wenn sich die Mehrheit der Abgeordneten für die Ehe für alle ausspricht. Schließlich waren es die Grünen, die seit Jahren konsequent dafür gestritten haben, Lesben, Schwule und Bisexuelle in puncto Ehe nicht länger zu diskriminieren.“
Müller begrüßt, dass der Entwurf, der im Rechtsausschuss des Bundestages seit 2015 30 Mal von CDU/CSU und SPD abgelehnt wurde, endlich zur Abstimmung steht: „Aus meiner Sicht war Merkels Reaktion vorschnell, weil sie verdeutlicht, welche Wellen die Ehe für alle innerhalb der Union schlägt. Trotzdem bin ich froh, dass die Bundeskanzlerin die Mehrheit sowohl der Bürgerinnen und Bürger als auch der Abgeordneten berücksichtigt. Sie setzt auf grüne Inhalte und ist im September vielleicht sogar für einen Regierungswechsel bereit“, schließt Müller ab. „Wenn die Ehe für alle diese Woche beschlossen wird, bleibt das Thema nur am Rande interessant für die Wahl. Aber wir Grüne sind stolz, einen Aspekt unseres Zehn-Punkte-Plans schon drei Monate vor der Bundestagswahl abhaken zu können.“