Die Deckelung von Managergehältern ist richtig, weil sie eine Lücke im Steuersystem schließt, die für viele Bürgerinnen und Bürger unverständlich ist. In vielen Fällen stehen die Managergehälter in keinem Verhältnis zur Arbeitsleistung. Das ist ungerecht! Bei der Auszahlung völlig überhöhter Beträge handelt es sich um verdeckte Gewinnausschüttung und nicht um eine angemessene Vergütung der Arbeitsleistung. Dies muss endlich im Steuerrecht berücksichtigt werden.
Leider geht es bei der Festsetzung von Managergehältern häufig zu wie in einem Selbstbedienungsladen. Das haben angesehene Wirtschaftsforscher, darunter Angus Deaton oder Thomas Piketty, bereits festgestellt und kritisiert. Deaton schreibt in seinem Buch „Der große Ausbruch. Von Armut und Wohlstand der Nationen“ (2017): „Normalerweise werden die Spitzengehälter von Vergütungskomitees festgelegt, in denen nominell unabhängige Direktoren sitzen. Aber wie Warren Buffet und andere beobachtet haben, bestreiten die Mitglieder dieser Gremien oft einen Großteil ihres Einkommens mit den Einkünften, die sie als Board-Mitglieder beziehen, weshalb sie in der Praxis vom geschäftsführenden Direktor kontrolliert werden.“
Außerdem sei es gängig, „dass sich die geschäftsführenden Direktoren gegenseitig in ihre Boards aufnehmen“, was letztlich dazu führt, „dass die riesigen Vergütungspakete ausgehend von den Finanzfirmen die Unternehmenswelt erobern.“
Der grüne Bundestagskandidat Moritz Müller sieht den CDU-Abgeordneten des Kreises Bergstraße und Staatssekretär im Finanzministerium, Dr. Michael Meister, in der Verantwortung. „Seine Position teile ich nicht. Ausgerechnet das Finanzministerium, das sonst hinter jedem Euro her ist, will auf in diesem Fall auf alle Einnahmen verzichten und die ungerechte Praxis der steuerfreien verdeckten Gewinnausschüttung an Manager weiter dulden“, so Müller in seiner Stellungnahme.